Die japanische Philosophie Ikigai, dargestellt im Modell.

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Der Grund, jeden Morgen aufzustehen

Wen Long Qu und Yve Stoffel verraten im Interview, wie die japanische Philosophie Ikigai hilft, Sinn im Leben zu finden.

Minimalismus als Megatrend

Was ist ein erfülltes Leben und wie kommen wir dorthin? Antworten darauf versucht Ikigai zu geben. Aus der Zusammensetzung der japanischen Wörter iki für Leben und gai für Wert ergibt sich eine der zentralen Fragen der Philosophie: Was macht das Leben lebenswert? Wen Long Qu und Yve Stoffel haben beim Geberit Blogger-Workshop „Ohne Überfluss aber mit vollem Komfort im eigenen Zuhause“ erklärt, wie man sich auf das wirklich Lebenswerte konzentriert. Im Interview verraten sie, wie der Trend zu Minimalismus und das Dusch-WC zusammenpassen.

Anne Dörte: Long und Yve, das Wichtigste zuerst: Was bedeutet Ikigai und wie finde ich es?

Long: Ikigai hat keine 1:1 Übersetzung, die nahestehendste lautet: Der Grund, für den es sich lohnt, jeden Morgen aufzustehen. Dieser wird weniger gefunden, sondern vielmehr trainiert. Es geht darum, viele Wege auszuprobieren, immer wieder zu reflektieren, ob der Weg sich richtig anfühlt und sein Handeln und Denken entsprechend anzupassen. Deshalb sagen wir auch „train your Ikigai mind“ und haben unsere Firma THE IKIGAI MIND genannt.

Yvonne Stoffel ist bei The Ikigai Mind Expertin für strategische Themen.

Ikigai gibt Yve Stoffel Impulse für ein erfüllteres Leben. © Die Hoffotografen GmbH

Anne Dörte: Welche Bedeutung hat diese Philosophie für euch persönlich?

Long: Ich versuche mit all meinem Handeln auf mein Ikigai-Konto einzuzahlen. Konkret bedeutet das für mich, zu tun, was ich liebe und gut kann und so der Welt Mehrwert zu geben. Ich zum Beispiel liebe es, Wissen zu verknüpfen und neue Konzepte zu entwickeln, um dieses Wissen weiter zu geben. Natürlich gehören dazu auch Tätigkeiten, die mir nicht liegen und die ich auch nicht mag, wie zum Beispiel Businesspläne zu schmieden. Für strategische Themen verlasse ich mich auf Yve als Expertin.

Yve: Genau! Ich liebe es, lösungsorientiert und optimistisch zu denken, und damit möglichst viele Menschen zu inspirieren! Ich frage immer: Wo liegt gerade der größte Hebel für uns? Und darin bin ich sehr gut. Ikigai ist für mich im ersten Schritt eher eine Methode, um auch in harten Zeiten einen Lebenskompass zu haben. Es hilft mir, Rückschläge wegzustecken und gibt mir Impulse für eine erfülltere Lebensgestaltung. Ikigai ist für jeden individuell, wie man schon an Long und mir sieht.

Anne Dörte: Ihr wart Referenten bei unserem Blogger-Workshop „Ohne Überfluss, aber mit vollem Komfort im eigenen Zuhause“. Wie passt das Thema zu Eurem Lebensstil?

 

Weng Long Qu will fast nichts besitzen – ein Dusch-WC ist für ihn aber Lebensqualität. © Die Hoffotografen GmbH

Long: Ikigai bedeutet nicht, alles zu haben, was wir uns wünschen, sondern alles loszulassen, was wir nicht mehr wollen! Wir besitzen Sachen, die wir vorwiegend mit Erlebtem verbinden. Yve besitzt zum Beispiel viele Kunstgegenstände, die alle eine persönliche Geschichte haben, wie sie in ihren Besitz gekommen sind. Ich bin sehr minimalistisch und will fast gar nichts besitzen. Dafür finden meine Sachen fast jeden Tag Verwendung. Das ist unser Verständnis von „Ohne Überfluss, aber mit vollem Komfort“.

 

Anne Dörte: Wie habt ihr das Event und die Location, das FlyingSpace, erlebt?

Yve: Die Blogger waren sehr interessiert an Ikigai. Das war eine tolle Basis für spannende Gespräche und regen Austausch. Für uns persönlich das schönste Zitat des Events: „Jetzt habe ich endlich auch einen Namen für das Gefühl, das ich als Blogger jeden Tag bereits erleben darf.“ Die Location ist sehr kompakt und gleichzeitig sehr gemütlich. Long hat gleich gefragt, ob genau dieses FlyingSpace mit dieser Einrichtung noch zu haben ist. So viele Personen auf 50 Quadratmetern sind natürlich nicht nur eine logistische Herausforderung. Es war schön, das Dusch-WC zwischendurch als Quelle der Ruhe, Achtsamkeit und kurzen Moment für sich nutzen zu können.

 

Anne Dörte: Apropos Dusch-WC: Wie habt ihr den Moment auf dem AquaClean erlebt?

Long: Ich hatte in Shanghai, während ich als Research Assistent bei einem deutschen Mittelständler gearbeitet habe, ein Dusch-WC und fand das sehr angenehm und hygienisch. Ich habe mich damals schon immer gefragt, warum so etwas in Europa nicht weiter verbreitet ist. Lasst uns doch mal in den „Trainings-Denkmodus“ schalten: Was brauchen wir, damit das Dusch-WC sich weltweit verbreitet?

Yve: Zugegebenermaßen ist das Dusch-WC in unserem Kulturkreis ungewöhnlich und es auszuprobieren war ein Schritt raus aus der Routine und der eigenen Komfortzone. Allerdings wurde der „Mut“ sofort mit einem warmen Sitz belohnt und von da an war ich bereits Fan.


Bildnachweis Titelbild: © Shutterstock / marekuliasz
Bildnachweis Yve Stoffel: © Die Hoffotografen GmbH
Bildnachweis Weng Long Qu: © Die Hoffotografen GmbH

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