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Zwei Liter Wasser am Tag? Schwierig! Zwei Liter Bier beim Fußballschauen? Kein Problem. Ernährungswissenschaftlerin Dr. Stefanie Mosler klärt auf.

Von der Fußball-WM, Bier und häufigen Toilettengängen

Seit Mitte Juni ist die Welt wieder im WM-Fieber. Auch mich hat es erfasst. Doch neben den Toren unserer Elf schießen mir beim Fußballgucken auch immer wieder Fragen durch den Kopf. Wie ist es beispielsweise möglich, dass so viele Menschen im Alltag kaum auf ihre zwei Liter Flüssigkeit pro Tag kommen, das Bier vor dem Fernseher oder beim Public Viewing aber scheinbar problemlos hineinläuft? Und in diesem Zusammenhang: Ist es möglich, die Flüssigkeitsaufnahme so zu timen, dass der Gang zur Toilette genau in die Halbzeitpause fällt? Fragen über Fragen, die nach einem echten Experten schreien! In einem fußballfreien Moment habe ich mich mit Ernährungswissenschaftlerin Dr. Stephanie Mosler zum Fachsimpeln getroffen.

 

Bild Dr. Stephanie Mosler, Ernährungswissenschaftlerin, Fußball-WM 2018

Ernährungswissenschaftlerin Dr. Stephanie Mosler nutzt die Fußball-WM, um selbst sportlich aktiv zu werden.
© privat

Volker: Frau Dr. Mosler, das Wichtigste zuerst: Sind Sie auch im WM-Fieber?

Dr. Mosler: Sagen wir es so: Ich habe mein ganz eigenes WM-Ritual entwickelt. Während scheinbar ganz Deutschland vor dem Fernseher sitzt, nutze ich die Gelegenheit für eine Runde Sport in absoluter Ruhe und freier Natur. Wieder zu Hause angekommen, feuere ich unsere Jungs dann aber natürlich in der zweiten Halbzeit mit Begeisterung an!

Volker: Und nach dem Sport? Mit welchem Getränk erfrischen Sie sich?

Dr. Mosler: Nach der körperlichen Anstrengung müssen die Flüssigkeits- und Elektrolytverluste wieder ausgeglichen werden. Da Alkohol die Flüssigkeitsausscheidung erhöht und die Regeneration verlangsamt, sind alkoholische Getränke zur Flüssigkeitszufuhr nicht wirklich zu empfehlen. Dafür greife ich aber gerne zu Apfelsaftschorle oder zum alkoholfreien Bier, denn das ist isotonisch. Zusammen mit Salzbrezeln verzehrt, trägt es dazu bei, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt zu regenerieren. Ein guter After-Sport-Tipp, den noch nicht so viele kennen, ist übrigens Milch. Denn die liefert Kohlenhydrate und Eiweiß, also wichtige Nährstoffe zum Wiederauffüllen der Energiespeicher sowie zur Muskelregeneration.

Volker: Das muss ich mir merken. Wirklich viel Flüssigkeit könnte ich mit der Milch aber nicht zu mir nehmen. Apropos: Können Sie mir verraten, wieso viele Menschen im Alltag kaum zwei Liter pro Tag trinken können, beim Fußballschauen aber problemlos dieselbe Menge Bier hineinläuft?

Dr. Mosler: Das ist ein Phänomen, nicht wahr!? Nun, im Alltag wird das Trinken oft vergessen. Wenn man beschäftigt ist und von einem Termin zum nächsten hetzt, denkt man nicht darüber nach, den Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen. Beim Fußballschauen hingegen können wir uns entspannt zurücklehnen und abschalten. Zudem wirkt Bier beruhigend. Ich denke, das sind einige Gründe für das veränderte Trinkverhalten während der WM.

Volker: Und wissen Sie als Ernährungswissenschaftlerin vielleicht, wann der ideale Zeitpunkt ist, um mit dem Trinken zu beginnen, so dass die Toilettenpause genau in die Halbzeit fällt?

Dr. Mosler: (lacht) Da muss ich Sie leider enttäuschen! Aber generell wissen wir, dass Bier stark harntreibend ist und der Gang zur Toilette wahrscheinlich häufiger eingeplant werden muss als beim Trinken von Wasser. Das liegt zum einen am Alkohol im Bier. Unter Alkohol wird das Hormon ADH gehemmt. Dieses bewirkt normalerweise, dass der Körper Flüssigkeiten in den Nieren zurückhält. Unter Alkoholkonsum wird die Flüssigkeits-Resorption jedoch unterdrückt, folglich muss man öfters die Toilette aufsuchen. Zum anderen enthält Bier Hordenin, eine aus der Gerste stammende Substanz, die zusätzlich harntreibend wirkt.
Vereinfacht könnte man sagen: Wenn viel getrunken wird, wird auch viel ausgeschieden. Wer also keine Spielminute verpassen möchte, sollte sich ein wenig in Zurückhaltung üben.

 

Bildnachweis Titelbild: © shutterstock / ivanko80
Bildnachweis Portrait: © Dr. Stephanie Mosler / privat

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