Minimalistische Einrichtung und komfortables Dusch-WC im Badezimmer.

Zu Gast

Minimalistisch und komfortabel

Andreas Steinle beschäftigt sich mit Megatrends. Im Interview erklärt der Zukunftsforscher, wie der Wunsch nach Minimalismus Wohn- und Baderaum verändert.

Minimalismus als Megatrend

Demografischer Wandel, Digitalisierung und neue Mobilität sind Beispiele für tiefgreifende Veränderungen der Welt, auch Megatrends genannt. Andreas Steinle, Geschäftsführer von Zukunftsinstitut Workshop, ist Experte in diesem Bereich und hat unseren Blogger-Workshop „Ohne Überfluss, aber mit vollem Komfort im eigenen Zuhause“ moderiert. Wie der Trend zum Minimalismus das Wohnen der Zukunft beeinflusst, hat er mir im Interview verraten. 

Anne Dörte: Andreas, als Erstes erkläre doch unseren Lesern und mir bitte, was es mit den sogenannten Megatrends auf sich hat.

Andreas Steinle: Gerne! Megatrends sind die Blockbuster des Wandels, tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen. Sie bauen sich erst langsam auf, dann immer schneller. Sie wirken viele Jahre im Hintergrund, bis sie ihre Kräfte explosionsartig entfalten. Megatrends sind Lawinen in Zeitlupe. 

Anne Dörte: Immer mehr Menschen schränken ihren Konsum bewusst ein oder leben minimalistisch. Wie erklärst du diese Entwicklung?
 

Andreas Steinle erforscht Megatrends und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft.

Andreas Steinle ist Experte für Megatrends und hat den Geberit Blogger-Workshop moderiert.

Andreas Steinle: Im Hintergrund wirkt der Megatrend der Individualisierung, der in eine neue Balance gebracht werden muss. Individualisierung heißt Freiheit der Wahl. Doch diese wird zunehmend zur Qual. In den industrialisierten Ländern gibt es von allem ein Überangebot. 30 Sorten Zahnpasta oder 300 Fernsehsender. Aus der Psychologie wissen wir, dass zu viele Optionen unglücklich machen. Denn egal, wofür man sich entscheidet – eine andere Option ist womöglich noch besser. Das ist das sogenannte „Paradox of Choice“. Wer glücklich sein will, muss sich dem Überangebot entziehen. Hinzu kommt, dass viele heute einen mobilen Lebensstil pflegen. Zu viel „Gepäck“ und zu viele Dinge, um die man sich kümmern muss, belasten da nur.

Anne Dörte: Muss ich dafür nicht auf Komfort verzichten?

Andreas Steinle: Im Gegenteil. Wenn ich nur das habe, was ich auch wirklich nutze, bedeutet das keine Einschränkung im Komfort. Ein Beispiel: Ein Auto, das ich nicht nutze, aber um das ich mich kümmern muss (TÜV, Wartungen, etc.), schränkt meinen Komfort ein. Es geht im Grunde also gar nicht um die Einschränkung des Konsums, sondern um eine bewusste Lebensweise, die fragt: Was ist mir wichtig im Leben?

Anne Dörte: Verstehe! Und welche Bedeutung kommt dem eigenen Zuhause bei dieser Lebensweise zu?

Das Geberit Dusch-WC AquaClean im Minihaus FlyingSpace.

Minimalismus trifft Komfort: das Geberit Dusch-WC AquaClean Mera.

Andreas Steinle: Das Zuhause wird immer wichtiger. Es ist Rückzugsort und Wohlfühloase für die Seele. Aber es soll möglichst wenig belasten. Aus diesem Grund boomen stylish möblierte Micro-Apartments, kombiniert mit Dienstleistungen wie der Reinigung der Wäsche oder dem Putzen der Wohnung. Die Menschen wollen einziehen und leben, ohne sich um allzu viele Dinge kümmern zu müssen. Dabei kommt es nicht auf die Größe des Wohnraums an, sondern auf den Komfort, den er bietet. Ein gutes Beispiel dafür ist das FlyingSpace, das ja Location des Blogger-Workshops war.

Anne Dörte: Im Minihaus FlyingSpace ist auch das Geberit Dusch-WC AquaClean Mera verbaut. Wie passt das für dich zur minimalistischen Lebensweise?

Andreas Steinle: Minimalismus ist der Fokus auf das Wesentliche, auf das, was wichtig ist. Und das ist immer mehr das Wohlbefinden von Körper und Geist. Das Dusch-WC trägt dazu bei, indem es ein Ritual der Reinigung und ein Gefühl der Frische ermöglicht. In einer hektischen Welt wird das Badezimmer immer mehr zu einem Ort des Auftankens. Egal wie groß es ist.

Anne Dörte: Stimmt, mit dem Trend Wohlfühl-Bad haben wir uns hier auch schon ausführlich beschäftigt. Abschließend noch eine Frage, die jetzt sicher viele Leser interessiert: Wie beginne ich noch heute einen bewussteren Lebensstil, hast du da Tipps?

Andreas Steinle: Man muss nicht sofort sein komplettes Leben ändern. Das klappt sowieso nicht. Besser ist es, schrittweise vorzugehen. Man kann zum Beispiel damit anfangen, im Büro die Treppe statt den Aufzug zu nehmen. Oder die zwei Kilometer zum Termin zu Fuß gehen, anstatt das Auto zu nehmen. Darauf achten, dass die Äpfel aus der Region sind. Weniger Fleisch, aber dafür besseres aus artgerechter Haltung essen. Die meisten stellen fest, dass ihnen das besser schmeckt und sehr gut tut.

 

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