Katharina: Herr Roos, wie wichtig ist für Sie das Bad?
Peter Roos: Es hat in meinem Leben einen viel höheren Stellenwert als früher. Als Tetraplegiker bin ich immer wieder auf fremde Hilfe angewiesen. Umso wichtiger ist es für mich, dass ich wenigstens im Bad möglichst alles selbstständig machen kann. Dazu muss man wissen, dass ich Darm und Blase nicht mehr selbst steuern kann. Allein für die Darmentleerung – ein Prozess, der während der Rehabilitation gelernt und geübt wird – braucht man schnell 30 bis 60 Minuten. Deshalb sind gutes Licht, genug Platz und eine gute Lüftung im Bad ein großes Plus.
Haben Sie zu Hause ein ganz normales WC?
Ich habe eine wandhängende WC-Keramik mit großer Ausladung. Da kann ich mit dem Rollstuhl direkt daneben fahren und dann auf den WC-Sitz wechseln. Nicht Standard ist bei mir der WC-Deckel. Er muss mir Halt geben wie eine Sitzlehne, da ich keine Rumpfstabilität habe. Fällt der Deckel wegen der großen Ausladung der Keramik zu weit nach hinten, wie ich das manchmal in Hotels antreffe, muss ich ein Kissen hinter den Deckel stopfen, damit ich mich anlehnen kann.
Wie sieht der ideale Waschplatz aus?
Das Wichtigste ist, dass ich den Waschtisch unterfahren kann, und zwar so weit, bis ich mit dem Bauch den Rand berühre. Nur so habe ich genug Stabilität, um zu hantieren. Der Siphon darf also nicht im Weg sein. Und je nach Bauart des Siphons wäre es gut, wenn er isoliert ist, damit ich mir keine Verbrennungen an den Beinen zuziehe. Das ist mir schon passiert, denn ich habe kein Gefühl in den Beinen und spüre nicht, wenn etwas zu heiß wird. Ferner sollte der Spiegel möglichst bis zum Waschtisch reichen. Zwar kommen sich so die Armatur und der Spiegel etwas in die Quere und es gibt Spritzer auf dem Glas, aber die lassen sich rasch wegputzen. Und da ich nur wenig Kraft in meinen Händen habe, schaffe ich es oft nicht, einen normalen Wasserhahn aufzudrehen. Am besten ist deshalb ein Einhebelmischer mit einem nicht zu kurzen Hebel.